ART5

Künstlergruppe aus Plüderhausen und Umgebung.

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Bericht über ein Atelier-Konzert...

Die drei Musiker Uwe Kühner, Florian Vogel und Timber Hanfreich improvisieren mit Percussion, Violine und Obertongesang zu Texten der lyrischen Moderne: Rilke trifft auf thailändische Kuppelgongs, der französische Surrealist Paul Eluard auf Spuren von Jodelgesang, Zeilen des spanischen Spätromantikers Juan Ramon Jiménez schweben über sphärischen Violinen Loops und jazzigem Groove.

 »Nichts ist vorhersehbar«, …
sagt Percussio- nist Uwe Kühner, der die Texte aussucht und auf der Bühne rezitiert, »alles Musikalische entsteht frei im Augenblick, auch mein Spiel mit den Texten.«

Diese umkreisen oft die ewigen Rätsel der menschlichen Existenz, angefangen von der Frage nach dem Selbst: »Ich bin nicht ich«, heißt es fast im Dylan-Duktus, hier aber in den Worten von Juan Ramon Jiménez.

Uwe Kühner unterlegt den Text vom ersten Moment der Performance an mit einem straighten Beat, auf den Timber Hanfreich mit einer rhythmisch markanten Oberton-Phrase reagiert. Das Tempo ebbt ab, zarte Beckenschläge, Florian Vogel übernimmt gefühlvoll mit der Violine und umspielt, begleitet mit einem langsam verhallenden Akkord

aus Obertönen den Text in Richtung der letzten Zeile »… bis ich sterbe.«

Happenings einer radikalen Freiheit – gefühlte und geführte Emotion. Jeder Ton, jede Pause, jedes Muster, jede Dynamik und jedes Wort sind erst im Moment ihres Entstehens erlebbar – mehr »live« geht nicht!

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Bei dieser Beschreibung konnte man sich nicht wirklich vorstellen, was einen da erwartete....
Aber schon nach den ersten klangkünstlerisch untermalten in den Raum entlassenen Texte wie ...
"...die Dinge fallen..."
oder das Märchen "Ode an einen Stern" von Pablo Neruda erzählt von Uwe Kühner, umspielt von einem Stern (Handpan) auf seinem Schoß und den akustisch leuchtenden Momenten von Geige und Gesang dezent im Hintergrund...
wurde man still...
Entführt in eine andere Welt...
Nach dem Konzert auf der Empore unsrer schummrigen (und schon herbstig-kühlen) Scheune waren wir doch alle ...irgendwie entrückt, beseelt, sehr angenehm innerlich befühlt...

Es war ein ganz wunderbares Konzert!
Vielen Dank, dass Ihr da wart!